Daß eine Sitzbadewanne viele Vorteile für Senioren hat, liegt eigentlich auf der Hand. So kann man auch im Alter noch selbständig baden, weil durch die eingebaute Tür der Rand der Badewanne keine Hürde mehr darstellt. Aber auch, wenn das nicht mehr geht und eine externe Hilfe in Form eines Pflegers benötigt wird, wird diesem doch durch die Badewanne zum Sitzen die Arbeit sehr erleichtert.
Allerdings gibt es bei der Sitzbadewanne, wie auch fast überall woanders, einige Gefahrenquellen. Auf diese soll hier hingewiesen werden. Dabei werden zwei Aspekte im Vordergrund stehen:
- Die Sicherheit der Sitzbadewanne
- Die Sicherheit des Benutzers
Sicherheit der Sitzbadewanne
Die Sitzbadewannen, von denen ich hier spreche, sind nicht diese nostalgischen Designerbadewannen, die man sich in das Badezimmer stellt, um etwas besonderes (besonders für Gäste) zu präsentieren. Nein, ich meine die Wanne für Senioren: Kürzer als herkömmliche Badewannen, ein fester eingebauter Sitz, das Baden im Liegen ist nicht mehr möglich, und zum besseren Betreten ist sie mit einer Tür ausgestattet.
Im Großen und Ganzen sind die Badewannen so sicher wie alle anderen auch, nur die Tür ist oft das Problem. Hier muß schon beim Kauf der Sitzbadewanne darauf geachtet werden, daß sie leichtgängig ist, an sehr stabilen Scharnieren hängt und vor allem eine zuverlässige Dichtung besitzt. Denn genau diese Dichtung ist der größte Schwachpunkt der Wanne: Sie wird jedesmal strapaziert, wenn die Tür geöffnet wird, und soll doch möglichst lange halten. Und ist sie doch einmal defekt und die Wanne wird undicht, muß sie sich auch leicht austauschen lassen zu einem Preis, für den man keinen Kredit aufnehmen muß.
Das ist bei den Marktführern eigentlich gegeben, aber es gibt hin und wieder einmal billige Importe, mit der werden Sie auf Dauer keine Freude haben.
Denn wenn die Tür im laufe der Zeit undicht wird, haben Sie ein Problem. Schlimmstenfalls können Sie die Sitzbadewanne überhaupt nicht mehr benutzen, weil ein großer Teil des Badewassers ihr Badezimmer überschwemmt. Aber auch leichte Undichtigkeit ist gefährlich. Nicht für den Fußboden: Den kann man ja nach dem Baden trocken wischen.
Die Gefahr lauert dann auf Sie, wenn Sie nach dem Baden die Wanne verlassen und der Boden vor der Tür ist durch das ausgelaufene Wasser rutschig geworden. Wer jetzt nicht daran denkt, oder es wegen einer Sehschwäche nicht einmal sieht, der kann ganz schnell sehr böse stürzen.
Sicherheit für den Benutzer der Sitzbadewanne
Die Tür bleibt auch für den Benutzer die Gefahrenquelle Nummer eins. Obwohl es auch andere Sache zu beachten gibt, kann man sich an der Tür immer wieder verletzen. Deshalb mein erster Tipp: Bevor Sie die Tür, die meistens nach innen zu öffnen ist, wieder schließen, setzen Sie sich unbedingt hin! Viele Türen enden an ihrer Oberseite genau an der Stelle, wo beim Mann etwas hängt. Bei der Frau zwar in der Regel nicht, aber empfindlich kann es trotzdem sein, wenn eine Ecke der Tür auf solch eine Stelle trifft!
Das Betreten der Sitzbadewanne ist am Anfang nicht ganz einfach und sollte eventuell mit Hilfe einer zweiten Person geübt werden. Sie müssen ja nicht nackig dabei sein, auch Wasser muß beim Besteigen und Verlassen der Wanne zur Probe nicht eingelassen werden. Aber gerade für größere Menschen ist im Innern der Sitzbadewanne nicht sehr viel Platz, Sie sollten alle Vorgänge vom Öffnen der Tür, Besteigen der Wanne, hinsetzen und Tür schließen einige male zur Probe machen. Ebenso den umgedrehten Vorgang, also das Verlassen der Tür. Ein Helfer kann von außen sicherlich einige Ratschläge geben, denn von hier aus hat man ja einen ganz anderen Blickwinkel.
Wenn Sie schon beim Kauf Ihrer Sitzbadewanne darauf geachtet haben, da sowohl der Sitz an sich als auch der wenig vorhandene Fußraum rutschsicher ausgeführt wurden, dann haben Sie schon einmal etwas richtig gemacht. Wenn nicht, sollten Sie wenigstens den Platz unter ihren Füßen mit einer solchen rutschfesten Matte auskleiden. Denn das Aufstehen ist auch hier wie bei anderen Badewannen ein Risiko: Schnell kann man mit den Füßen rutschen, und dann kommt es meistens zu einem bösen Sturz.
Einige Badewannen zum Sitzen haben im Fußbereich eine anatomischen Ausformung. Was erst einmal gut klingt, und beim Sitzen auch sehr angenehm sein kann, wird aber beim Betreten der Wanne und noch viel schlimmer beim Aufstehen nach dem baden sehr gefährlich. Denn hier finden die Füße beim Stehen wenig Halt – ich bin kein echter Freund von dieser Art Wannenboden. Der Fußbereich sollte eben sein, rutschsicher und waagerecht. Nur so läuft man nicht Gefahr, in den ausgeprägten Senken den Halt zu verlieren.